Unverzichtbarer Bestandteil aller größeren Industrie- und Gewerbeausstellungen waren die Vergnügungsviertel, die mit immer neuen Attraktionen lockten. So auch in Leipzig: Eine Wasserrutschbahn konnte am Elsterflutbett getestet, mit einer Fahrt in der „blauen Kugel“ der Himmelsraum erobert werden. Im „elektrischen Welttheater“ erlebten die Besucher mittels lebensgroßer Bilder einen Tag in der Schweiz oder anderen fernen Ländern. Das Eismeer-Panorama bot Einblicke in die damals noch unerforschten Regionen des arktischen Meeres.

Besonderes Highlight war ein dampfbetriebener Fesselballon. Bis zu 15 Personen konnten 500 Meter hoch aufsteigen. Inklusive waren dabei aber auch ein reich gefülltes Buffet und eine Fotoerinnerung. Wie außerordentlich dieses Vergnügen damals war, lässt sich heute kaum noch ermessen. 11.000 Passagiere haben auf jeden Fall die Chance zum Höhenflug wahrgenommen, obschon die Kosten erheblich waren: Die Auffahrt kostete 5 Reichsmark (RM) für die Erwachsenen, 2,50 RM für die Kinder. Dazu sei (nicht nur am Rande) erwähnt: Alle Attraktionen mussten extra bezahlt werden!

Ansichtskarte mit Fesselballon im Vergnügungsviertel
Chromolithographie um 1897

Ansicht des Vergnügungsviertels
Fotografie von 1897

Ansichtskarte mit Wasserbahn im Vergnügungsviertel
Chromolithographie um 1897