Sieben bekannte Leipziger Architekten wurden von der Jury ausgewählt. Sie alle haben nicht nur den Masterplan für die STIGA erstellt, sondern die Stadt während ihres Baubooms, den die Reichsgründung 1871 auslöste und der bis zum Ersten Weltkrieg anhielt, bedeutend mitgestaltet. Nachfolgend werden sie kurz alphabetisch vorgestellt – mit ihrer Bautätigkeit auf der STIGA sowie Hinweisen zu einigen weiteren Bauprojekten in der Stadt:

Fritz Drechsler (1861 – 1922)

Besuch der Leipziger Baugewerkschule und der Kunstakademie, Mitarbeit im Atelier des Architekten Arwed Roßbach, bevor sich Dressler selbstständig machte. Nach den Entwürfen für die STIGA 1897, für die Fritz Drechsler große Anerkennung durch die Fachwelt erhielt, folgte ein weiterer Erfolg bei einem Wettbewerb für das Vereinshaus des Leipziger Künstlervereins (das im Zweiten Weltkrieg zerstörte „Künstlerhaus“ am heutigen Nikischplatz). Drechsler erhielt den ersten Preis und konnte seinen Entwurf im Jugendstil umsetzen. Neben mehreren weiteren Bauten entwarf er für die Internationale Baufach-Ausstellung (IBA) 1913 den historischen Ausstellungsbereich „Alt-Leipzig um 1800“ und die Turnhalle für das 12. Deutsche Turnfest – mit 5.000 Quadratmetern die damals größte Sporthalle in Deutschland.

Beiträge zur Ausstellung

  • Gartenbauhalle
  • Thüringer Dorf

Außerhalb der Ausstellung

  • Neues Künstlerhaus am heutigen Nikischplatz
  • Rathaus Schönefeld
  • „Alt-Leipzig um 1800“ auf der Internationen Baufach-Ausstellung 1913
  • Turnhalle für das 12. Deutsche Turnfest 1913

 

 

Portrait Fritz Drechsler
Fotografie aus der "Zeitschrift für Kunstfreunde und Kunstsammlungen" von 1911

Hans Enger

Beiträge zur Ausstellung

  • Wiener-Café
  • Hauptbrücke
  • Varieté-Theater

Außerhalb der Ausstellung

  • Neue Handelsbörse am Tröndlinring

 

Franz Hannemann

Beiträge zur Ausstellung

  • Maschinenhalle
  • Kunsthalle

 

Paul Möbius (1866 – 1907)

Einer der bekanntesten Jugendstil-Architekten in Deutschland. Paul Möbius studierte von 1882 bis 1888 an der Leipziger Kunstgewerbeschule und trat 1889 eine Stelle im Architekturbüro Pfeifer & Händel an. 1899 gründete er zusammen mit Arthur Starke sein eigenes Büro.

Möbius entwickelte eine ihm eigene Formensprache im reinsten Jugendstil. Schmuckformen der Fassaden wiederholte er im Inneren der Treppenhäuser, der Türen und Beschläge sowie weiterer Ausstattungselemente – ganz im Sinne des Art noveau, der sich durch das Bemühen um Gesamtkunstwerke auszeichnet.

Beiträge zur Ausstellung

  • Pavillon der Firmen Nietzschmann und Wommer

Außerhalb der Ausstellung

  • Mehrere Villen und Mehrfamilienhäuser, hauptsächlich in Gohlis und Leutzsch
  • Unterstation der Leipziger Elektrizitätswerke, Magazingasse 3 (1894/95, Mitarbeit)
  • Geschäftshaus Wolanke, Petersstraße 9 (1896/97)
  • Kunstanstalt Grimme & Hempel, Könneritzstraße 43 (1897/198)

Portrait Paul Möbius
Fotografie aus "Spermanns Goldenes Buch vom eigenen Heim" von 1905

Arwed Rossbach (1844 – 1902)

Einer der bedeutendsten Architekten Leipzigs im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts war der Stadtrat Arwed Rossbach. Er hatte an der Dresdner Kunstakademie Architektur studiert und sich dort von den Bauten von Gottfried Semper inspirieren lassen. König Albert verlieh ihm 1891 den Titel Königlich Sächsischer Baurat und die Universität Leipzig zeichnete ihn 1897 mit der Ehrendoktorwürde aus. In seiner Position als Baurat zeigte er sich verantwortlich für die Leitung über Planung und Ausführung der Geländebebauung.

Beitrag zur Ausstellung

  • Masterplan für das Ausstellungsgelände und die Gebäude

Bekannte Gebäude außerhalb der Ausstellung

  • Bibliotheca Albertina der Universität Leipzig
  • Neogotische Fassade der Universitätskirche (1968 gesprengt)

Portrait Arwed Rossbach
Fotografie von 1897

August Hermann Schmidt und Arthur Johlige (1858 – 1942 / 1857 – 1937)

Die beiden Architekten gründeten das Architekturbüro Schmidt & Johlige, das zahlreiche Bauten in Leipzig plante und ausführte.

Beiträge zur Ausstellung

  • Industriehalle

Außerhalb der Ausstellung

  • Zills Tunnel (1888)
  • Felsenkeller an der Karl-Heine-Straße (1890)
  • Geschäftshaus für das Konfektionshaus Franz Ebert am Thomaskirchhof (1902-04, heute Commerzbank-Filiale)
  • Umbau der Neuen Börse (1911)

Heinrich Tscharmann (1859 – 1932)

Deutscher Architekt und Baubeamter im sächsischen Staatsdienst sowie Hochschullehrer für Architektur an der Technischen Hochschule Dresden.

Beiträge zur Ausstellung

  • „Altleipziger Messviertel“
  • Eingang und Verwaltungsbauten
  • Hauptgastwirtschaft

Außerhalb der Ausstellung

  • Sächsische Staatskanzlei in Dresden