Gleich neben dem Eingangstor der Ausstellung befand sich das „Altleipziger Messviertel“. Es sollte an den Aufschwung und die Blüte der alten Handelsstadt erinnern und war zugleich gedacht als Reminiszenz an die aufstrebende Industriestadt des späten 19. Jahrhunderts.
Zwischen schmalen Fachwerkhäusern zeigten sich Auerbachs Hof und Naschmarkt. Ein „getreues“ Abbild des „altgotischen“ Rathauses beherbergte Wappen alter Patrizierfamilien und andere Leipziger Altertümer sowie ein Reliefbild der Stadt zu Zeiten der „Völkerschlacht“ und Erinnerungen an die Reichseinigungskriege. Auch ein Standbild Kaiser Maximilians I., der Leipzig 1497 das Messeprivileg verliehen hatte, war auf dem Gelände zu finden.
Zur Belebung des Viertels wurden im Stundentakt Burlesken vorgeführt. Wie im Mittelalter üblich, wurden dabei Frauen von männlichen Schauspielern dargestellt. 903 Aufführungen gab es in den sechs Monaten zu sehen. Allerdings nicht umsonst: für 10 Pfennige durfte man diesen Teil der Ausstellung besichtigen.
Architekt: Heinrich Tscharmann