Eröffnung zum 120. Jubiläum der STIGA am 10. August 2017
Seit den 1820er Jahren begannen sich auch im deutschsprachigen Raum Industrie- und Gewerbeausstellungen zu etablieren, die vor allem mit bürgerschaftlichem Engagement verbunden waren. Man wollte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, welche innovativen industriellen und handwerklichen Produkte auch im Königreich Sachsen geschaffen worden waren. Ebenso entwickelten sich die Leistungsschauen zu „bunten Paraden“ bürgerlicher Selbstdarstellung.
Im Rahmen der 5. Tage der Industriekultur in Leipzig widmete sich das SWA dieser großen Leistungsschau in Leipzig, die von April bis Oktober 1897 über 2 Millionen Besucher in ihren Bann zog. Noch heute ist sie mit dem Clara-Zetkin-Park und seinen Wegeführungen für die Leipziger in Erinnerung. Das damit verbundene Engagement des Leipziger Bürgertums im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung war beispielhaft und sollte für die jüngere Generation immer einmal wieder ins Bewusstsein gerufen werden. Die STIGA zählt heute als größte und bedeutendste Schau ihrer Art in Sachsen.
Gezeigt wurden in der Ausstellung im SWA vor allem Werbeobjekte der STIGA, angefangen von Werbeplakaten, über Notizblock, Fächer, Prospekte bis hin zu zahlreichen Ausstellungsmedaillen. Hervorzuheben wäre auch ein originaler runder Tisch mit Stühlen aus dem „Blockhaus“, das zur STIGA als Gaststätte für die Ausstellungsteilnehmer errichtet worden war.
Begleitet wurde die Vinissage durch einen Vortrag von Dr. Enrico Hochmuth zum Thema „Zwischen Volksfest und Leistungsschau. Industrie- und Gewerbeausstellungen in Leipzig.“ Weit über 50 Besucher hörten seinen interessanten Beitrag, stellten zahlreiche Fragen und verweilten anschließend lange in der Ausstellung und bei guten Gesprächen.